45 Jahre Hanspeter Gutmann

Hanspeter Gutmann für 45 Jahre Schiri-Dasein geehrt

Ihr Job ist verpönt, ihre Namen und Gesichter unbekannt und meistens haben sie sowieso keine Ahnung davon, was sie da tun.

Dies zumindest die viel zu oft genannten Klischees eines Emotionalen Sportfans, welcher die Schuld für die Niederlage des Vereins seines Herzens in die Schuhe des Unparteiischen schiebt. Wieso also tun sich dies unzählige Personen freiwillig an?

„Schiedsrichter zu sein ist auch eine Art Lebensschule, denn man lehrt Leute zu führen, die im selber Alter sind. Das hat mir nicht zuletzt auch schon bei der Jobsuche geholfen, als ich eine Stelle nur aufgrund meiner Schiri-Erfahrung erhielt“, erklärt Hanspeter Gutmann. Er ist einer von fünf Vereinsmitgliedern der Schiedsrichtergruppe Schaffhausen, welche für ihre langjährige Tätigkeit als Unparteiischer an der GV am letzten Freitagabend geehrt wurden.

Und Gutmann weist die beeindruckendste Anzahl Jahre vor: 45 an der Zahl! Sein Name ist beim FC Feuerthalen, für den er sowohl gepfiffen, als auch selbst gespielt hat, Programm. Wie aber kommt man überhaupt in dieses Business, will doch schliesslich jeder selbst als Spieler auf dem Platz stehen: „Wenn man in einer Fussballerfamilie aufwächst, ist das nicht abwegig. Schon mein Vater war Schiedsrichter, eines Tages sagte er mir, als Spieler würde ich es höchstens in die 2. Liga schaffen, als Schiedsrichter aber könnte ich vielleicht etwas erreichen…“, erzählt Gutmann, der mittlerweile auf eine beispiellose Schirikarriere zurückblicken kann.

Aufhören will Gutmann, der seit 1996 nicht mehr selbst pfeift, sondern als Instruktor (unter anderem für den SFV) tätig ist, aber noch nicht: „Meine Frau ist Trainerin, meine Tochter spielt selbst Fussball. Und auch ich habe nicht vor aufzuhören, solange es noch Spass macht“, so Gutmann. Eines aber, soll sich zum Negativen geändert haben: „Früher sind nach dem Match Spieler und Schiedsrichter zusammengesessen und haben noch einen zusammen getrunken. Heute gehen nach Spielschluss alle gleich ihrer Wege.“

Quelle: Philipp Hagen, Schaffhauser Nachrichten